Amateurfunk Know-How - Packet-Radio

Serie PR: Der Parameter T - TX-Delay (Sendeverzögerung)

TX-Delay ist einer der am häufigsten falsch - meist zu hoch - gesetzten Parameter.

Er legt die Zeit fest, die zwischen dem Tasten des Trägers und dem Beginn der eigentlichen Datenaussendung liegt. Diese Verzögerung ist notwendig, weil alle Transceiver eine gewisse Verzögerung beim Einschalten benötigen, um das erste Paket eines Rahmens fehlerfrei übertragen zu können. Als Rahmen bezeichnet man die Aussendung einer Reihe von Frames, ohne daß die Aussendung unterbrochen wird. Ohne TX-Delay würden am Anfang immer einige Bits der Aussendung verschluckt. Nichts würde funktionieren.

Zunächst merkt man nicht viel davon, wenn der Wert zu hoch eingestellt ist. Die Übertragung ist insgesamt nur etwas langsamer, als sie sein könnte.

Damit man sich "auf der sicheren Seite fühlt", wird der Wert für TX-Delay immer höher als eigentlich notwendig eingestellt. Der ideale Wert liegt dort, wo der Digi die Aussendung "gerade noch" akzeptiert plus 10 oder 20 Millisekunden. Ein höherer Wert wäre ineffizient, ein kleinerer funktioniert nicht.

Welchen Wert stellt man nun für TX-Delay ein. Erinnern wir uns: Der Wert 1 entspricht 10 Millisekunden, 2 wären 20 msec usw. Wenn neues Equipment, sei es ein neuer TNC und/oder ein neuer Transceiver, angetestet werden soll, beginnt man einfach mit einem Wert von 30, also 300 msec. Eine längere Verzögerung sollte auch beim alten Handy nicht notwendig sein.

Geräte aktueller Generationen schaffen sogar Werte um 20 msec.

Wenn vom Hersteller in der Bedienungsanleitung keine Richtwerte angegeben werden, muß man durch Experimentieren ausloten, bis wohin man das TX-Delay hinunterziehen kann. Dazu kann man einfach einige Connect-Versuche zum Stamm-Digi starten und so das Verhalten seiner Anlage testen.

Wenn der Connect und weitere Verbindungen einwandfrei und schnell zustande kommen, hat der Digi das Signal gehört, TX-Delay kann also nicht zu kurz sein.

Wenn man den eingestellten TX-Delay-Wert abfragen will, gibt man den TNC-Befehl <ESC> T ein. Nehmen wir an, der TNC meldet einen Wert von 30.

Nun setzt man diesen Wert herunter, zunächst zum Testen auf z.B. 25.

Erneut wird nun versucht, den Digi zu connecten. Die Verbindung sollte ohne ständige Wiederholungen unserer Aussendung erfolgen. Klappt auch das immer korrekt, vermindert man T auf 20 usw.

Man setzt den Wert solange hinunter, bis der Digi offenbar nichts mehr empfängt und sich unsere Aussendung ständig wiederholt. Nun wird der Wert in Einer-Schritten wieder erhöht, bis der Digi gerade wieder etwas empfängt. Zur Sicherheit erhöht man den Parameter T dann nochmals um 1 oder 2. Dann sollte unsere Anlage korrekt arbeiten können.

Warum der ganze Aufwand? Weil sich die Fehler nicht korrekt eingestellter Anlagen auf der Frequenz addieren und dadurch letztendlich alle behindert werden. Die Vorteile einer richtigen Einstellung sind:

- Geringere Frequenzbelastung
- Je mehr OM diesen Parameter richtig einstellen, desto flüssiger der Verkehr über die Digis.

Dies gilt im übrigen für jede PR-Übertragung, ob auf 1K2 oder 9K6. Moderne Digis erkennen heute teilweise sogar, ob das TX-Delay zu hoch ist und weisen einen Connect-Versuch mit einem entspr. Hinweis zurück.

Vy 73 de DD5DP


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